Risiken

Grundsätzlich gilt eine IVF-Behandlung als risikoarm und Komplikationen treten selten auf. Der Vollständigkeit halber möchten wir sie Ihnen im Folgenden dennoch kurz erläutern.

Überstimulation

Das Ziel des Stimulationszyklus ist, mehr Follikel für eine Befruchtung heranreifen zu lassen als in einer natürlichen Situation. Eine gewisse Überstimulation ist also prinzipiell beabsichtigt.

Bei etwa 5% der Frauen ruft sie jedoch negative Begleitsymptome hervor. Eine starke Überstimulation kann beispielsweise zu deutlich vergrößerten Eierstöcken und vermehrter Bildung von Zysten führen. Diese Zysten  mit Flüssigkeit gefüllte Follikel  können Übelkeit und Schmerzen im Unterbauch auslösen. In sehr seltenen Fällen erfordert dies eine Beobachtung in der Klinik.

Ein höheres Risiko für solche Begleitsymptome besteht bei sehr schlanken Patientinnen, bei Frauen mit verstärkter männlicher Hormonbildung und Frauen mit polyzystischen Eierstöcken.

Eine Überstimulation hat jedoch keine negativen Auswirkungen auf den Behandlungserfolg. Wenn wir Nebenwirkungen befürchten, können wir zudem auch schon vorbeugend behandeln, um sie abzumildern.

Bauchhölenblutung

Auch eine Follikelpunktion ist eine kleine Operation, die natürlicherweise ein gewisses Risiko mit sich bringt.

Die feine Punktionskanüle kann unter Umständen auf ihrem Weg in den Eierstock das Gewebe leicht verletzen und eine  ungefährliche Blutung verursachen. Normalerweise kommt diese jedoch von allein wieder zum Stillstand.

Sehr selten – in einem von 1000 Fällen – können diese Verletzungen Blutungen in die Bauchhöhle hervorrufen. Die Patientinnen entdecken diese Blutungen oft erst später zu Hause. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, suchen Sie bitte Ihren Gynäkologen auf. Er kann mittels Ultraschall feststellen, ob es sich um eine solche Blutung handelt.

Mehrlings-Schwangerschaft

Mehrlings-Schwangerschaften bringen gesundheitliche Risiken für Mutter und Kinder mit sich. Die Wahrscheinlichkeit für eine Mehrlings-Schwangerschaft ist umso größer, je mehr Embryonen transferiert werden. Deshalb transferieren wir in der Regel nicht mehr als zwei Embryonen in die Gebärmutter.

Da ab dem 35. Lebensjahr der Frau die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft grundsätzlich sinkt, kann es dann unter Umständen auch sinnvoll sein, drei Embryonen einzusetzen. Das Risiko einer Drillings-Schwangerschaft ist gering.

Eileiter-Schwangerschaft

In seltenen Fällen kann ein in die Gebärmutterhöhle eingesetzter Embryo sich in den Eileiter „verirren“. Ein gesunder Eileiter transportiert den Embryo dann in die Gebärmutterhöhle zurück. Ist die Eileiterfunktion aber gestört, nistet sich der Embryo dort ein, und es entsteht eine Eileiter-Schwangerschaft. Dies geschieht bei 2 bis 3 von 100 Frauen nach einer IVF oder ICSI.

Regelmäßige Ultraschall-Untersuchungen sorgen dafür, dass eine solche Eileiter-Schwangerschaft frühzeitig entdeckt wird und der Embryo durch einen operativen Eingriff entfernt werden kann.

Fehlbildungen

Viele Paare machen sich Gedanken, ob eine Kinderwunsch-Behandlung das Risiko auf Fehlbildungen bei ihrem Kind erhöht. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft besteht jedoch kein erhöhtes Risiko bei IVF- oder ICSI-Behandlung. Bestimmte Studien haben lediglich ein geringfügig erhöhtes Risiko nach ICSI-Behandlung gezeigt.

Dies führen die Wissenschaftler jedoch nicht auf die Methode selbst zurück, sondern auf die genetischen Anlagen des Paares, die auch den Grund für die ungewollte Kinderlosigkeit darstellen.

Übertragung von Krankheiten

Die tschechische Gesetzgebung sieht vor, dass die Eizellspenderinnen sich umfassenden Untersuchungen unterziehen müssen. In unserer Datenbank der Spenderinnen finden sich daher nur Frauen, die keine Infektionskrankheiten (HIV, Hepatitis A,B, Syphilis, Chlamydien) aufweisen.

Die Spenderinnen müssen genetisch unbedenklich sein. Das wird durch eine komplette genetische Untersuchung gesichert (genetische Anamnese, chromosomale Untersuchung, Stammbaum und molekulärgenetische Untersuchung gezielt auf Mukoviszidose).