Zusätzliche Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten

Wir bieten Ihnen Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten an, die Sie bisher in Deutschland, Schweiz oder Österreich nicht nutzen konnten, z.B. die Eizellspende.

Zusätzliche Möglichkeiten / Eizellspende

Für Frauen, bei denen die Qualität der Eizellen nicht ausreichend ist, ist die Behandlung mit Eizellen einer Spenderin oft die einzige Möglichkeit, schwanger zu werden.

Die Spenderinnen
Wir suchen die passende Spenderin gemeinsam mit Ihnen so aus, dass ihre äußerlichen Merkmale wie Größe, Augenfarbe und Haarfarbe sowie ihre Blutgruppenmerkmale bestmöglich zur Empfängerin passen.

Unsere Datenbank umfasst derzeit ungefähr 200 Spenderinnen. Es handelt sich selbstverständlich nur um Frauen, deren medizinische Vorgeschichte absolut unbelastet ist. Durch genetische Voruntersuchungen stellen wir sicher, dass weder Erbkrankheiten noch konstitutionelle oder chronische Erkrankungen vorliegen. Die Eizellspenderinnen müssen zudem frei von Infektions-krankheiten wie z. B. HIV oder Hepatitis sein.

Sie dürfen maximal 35 Jahre alt sein und sollten nach Möglichkeit eigene gesunde Kinder haben, damit ihre Zeugungsfähigkeit gesichert ist.

Der Ablauf
Bei der Eizellspende werden die Eierstöcke der jeweiligen Spenderin mit Hilfe von Medikamenten stimuliert, so dass mehrere Eizellen heranreifen. Einige Tage später werden der Spenderin unter Narkose die Eizellen entnommen und anschließend künstlich befruchtet. Die entstehenden Embryonen werden der Empfängerin eingesetzt.

Vor der eigentlichen Behandlung erfolgt zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Anschließend führt der Arzt die gynäkologische und eine Ultraschalluntersuchung durch. Parallel dazu wird, wenn möglich, das Sperma des Mannes untersucht und kann auch kryokonserviert (eingefroren) werden. Die Patientin erhält zudem Medikamente, die ihre Gebärmutterschleimhaut auf den Embryotransfer vorbereiten.

In den meisten Fällen kann die Behandlung schon im nächsten Menstruationszyklus durchgeführt werden. Der Embryotransfer findet ungefähr am 20. Zyklustag statt – den genauen Termin können wir aber erst, nachdem wir die Eizellen der Spenderin gewonnen haben.

Jeder Patientin wird eine Eizellspenderin zugeordnet. Obwohl die Spenderinnen jung und gesund sind, kann es passieren, dass sie nicht auf die Behandlung reagieren. In diesem Falle unterbrechen wir die Behandlung und führen sie im nächsten Zyklus mit einer anderen Spenderin fort.

Durch die Kryokonservierung sinkt die Spermienqualität, deshalb werden die Eizellen durch die ICSI-Methode befruchtet: Die Embryonen werden 4-5 Tage kultiviert, also so lange, bis sie das so genannte Morulla- oder Blastozysten-Stadium erreicht haben. Durchschnittlich entwickeln sich nur 30-50% der Embryonen so weit. Die verlängerte Kultivierung ermöglicht, genau die Embryonen zum Transfer auszuwählen, welche die besten Chancen haben, sich einzunisten. Generell transferieren wir zwei Embryonen, in Ausnahmefällen auch drei.

Der Embryotransfer ist eine schmerzfreie Prozedur. Die Embryonen werden unter Ultraschallkontrolle mit einem dünnen Katheter durch den Muttermund in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Nach dem Embryotransfer sollte die Patientin 20 Minuten auf dem Bauch liegen und danach zwei Stunden im Bett bleiben.

Zusätzliche Möglichkeiten / Genetische Untersuchungen

Die moderne Präimplantations-Gendiagnostik (PGD) erlaubt es uns heute, schon in einem sehr frühen Entwicklungsstadium von Embryonen eventuelle Gendefekte zu erkennen.

Im Gegensatz zur in Deutschland üblichen Polkörperdiagnostik, bei der nur das mütterliche Erbgut untersucht wird, können wir mit Methoden der PGD das mütterliche und das väterliche Erbgut untersuchen. Dafür wird aus dem Embryo, der sich im so genannten 8-Zell-Stadium befindet, eine Zelle entfernt und genetisch untersucht.

Ursache für spontane Fehlgeburten oder für Behinderungen der Kinder ist oft eine Störung der Chromosomenstruktur des Embryos. Deshalb gehören Untersuchungen der Chromosomenzahl auch zu den häufigsten Indikationen der PGD. Mit der so genannten Fluoreszente-in-situ-Hybridisierung (FISH) können wir einen genau begrenzten DNA-Abschnitt (Chromosomen-Abschnitts) mit Hilfe einer DNA-Sonde einfärben und somit eventuelle Chromosomen-Auffälligkeiten entdecken.

Bei Frauen ab 35 Jahren oder nach wiederholten erfolglosen IVF-Zyklen kommen Chromosomen-Anomalien häufiger vor. Bei diesen Patienten wenden wir das so genannte Präimplantations-Genscreening (PGS) an: Wir untersuchen ihre Embryonen auf die Zahl der Kopien ihrer „problematischen“ Chromosome. Dies sind die Geschlechtschromosome (X, Y), die Chromosome 13, 15, 16, 18, 21 und 22.

Eine Trisomie (das Auftreten von drei statt zwei Kopien) der Chromosome 13, 18, 21 und Störungen bei der Zahl der Geschlechtschromosome führt am häufigsten zu Behinderungen des geborenen Kindes. Die Trisomie 21 (bekannt als „Down-Syndrom) ist die häufigste Chromosomen-Anomalie.

Ein erhöhtes Risiko besteht außerdem für Paare, bei denen geschlechts spezifische Erbkrankheiten auftreten, z.B. Hämophilie (die „Bluterkrankheit“). In diesem Falle ist es möglich, ein Embryo jenes Geschlechts auszuwählen, das nicht betroffen sein kann.

Zusätzliche Möglichkeiten / Blastozysten-Transfer

Blastozysten sind Embryonen, die sich nach Follikelpunktion und Befruchtung 5 Tage lang im Inkubator entwickeln konnten. Von allen befruchteten Eizellen entwickelt sich nur etwa ein Drittel überhaupt zu einer Blastozyste.

Mit der Auswahl der besten Embryonen am 5. Tag der Entwicklung, also kurz bevor man sie sonst in die Gebärmutter implantiert hätte, lassen sich erfahrungsgemäß die besten Ergebnisse erreichen.